Konzept

Konzeption der Kita „Spreewald“

 

Gliederung:

1. Unsere Kindereinrichtung stellt sich vor

1.1 Träger, Lage, räumliche Bedingungen und pädagogische Organisation

1.2 Die Öffnungszeiten

1.3 Versorgung / Mahlzeiten

 

2. Grundlagen des pädagogischen Handelns

2.1 Der gesetzliche Auftrag: KJHG, Kita-Gesetz

2.2 Sprachförderung und Grenzsteine der Entwicklung

2.3 Kinderschutz gemäß § 8 a KJHG

2.4 Beteiligung und Rechte der Kinder   /Beschwerdemanagement

2.5 Interkulturelle Erziehung und Bildung / Brauchtumspflege

2.6 Grundsätze der elementaren Bildung und Erziehung / Raum / Material

2.7 Beobachten und Dokumentieren

2.8 Grundprinzipien des pädagogischen Handelns

 

3. Schwerpunkte / Besonderheiten unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit

3.1 im Krippenbereich

3.2 im Kindergarten

3.3 im Hort

 

4. Übergänge gestalten

4.1 Eingewöhnung Familie – Kita

4.2 Kita und Schule (GORBIKS)

4.3 Kita und Hort

 

5. Partizipation und Erziehungspartnerschaft mit Eltern

 

6. Zusammenarbeit im Team

 

7. Zusammenarbeit mit dem Träger

 

8. Zusammenarbeit mit Institutionen und Öffentlichkeitsarbeit

 

9. Qualitätsentwicklung

9.1 Ziele der Leitungstätigkeit

9.2 Konzeptionsentwicklung

 

10. Anhang

 

Auszug aus dem Handlungsblatt zum Fachtag:

Konzeptionsentwicklung in Brandenburger Kindertageseinrichtungen

 

„Das Einrichtungskonzept begründet die pädagogische Praxis. Sie ist als Qualitätsmerkmal Ausgangspunkt und Instrument für die pädagogische Weiterentwicklung und Instrument der Außendarstellung.“

 

1. Unsere Kindereinrichtung stellt sich vor

 

1.1 Träger, Lage, räumliche Bedingungen und soziales Umfeld / pädagogische  Organisation

Unsere Kindereinrichtung befindet sich im Nordwesten der Spreewaldstadt Lübben in Waldnähe am Rande eines großen Wohngebietes mit guter Verkehrsanbindung in einer ruhigen idyllischen Lage. Mit einer Kapazität von 319 Kindern im Alter von 0 Jahren bis einschließlich Grundschulalter ist es die größte städtische Kita Lübbens. Die Gesamtkazität der zu betreuenden Kinder beträgt somit 319 Kinder.

Davon werden im Kitagebäude 160 Kinder im Alter von 0 Jahren bis Schuleintritt und im Schulgebäude der 2. Grundschule 159 Kinder im Grundschulalter betreut.

Zurzeit arbeiten 32 ausgebildete Erzieherinnen in beiden Einrichtungsteilen der Kita „Spreewald“. Das Kitagebäude wurde 1988 speziell für Krippen- und Kindergartenkinder errichtet sowie wiederholt nach den geforderten Standards umgebaut. In der 2. Grundschule stehen den Hortkindern seit 2013/14 neue altersentsprechende Funktionsräume zur Verfügung.

Beide Objekte bieten beste Voraussetzungen für eine optimale Kinderbetreuung, die sich durch Freundlichkeit, Herzlichkeit und hohe Lernbereitschaft auszeichnet.

Ein großzügig angelegter Spielgarten mit einem Ökoteich, vielen Naturmaterialien, grünen Nischen, Spielgeräten, die dem Alter der Kinder angepasst sind, lädt zu jeder Zeit zum Spielen und Toben ein.

Neben hell und freundlich ausgestatteten Gruppenräumen besitzt die Kita einen großen Bewegungsraum mit einer Spiegelwand für Sport, Tanzproben und Veranstaltungen, einen Musik-, Kreativ-, Matsch- und Experimentierraum, eine Kinderbibliothek sowie ein Kinderrestaurant. Außerdem wird regelmäßig die nahe gelegene Mehrzweckhalle für erweiterte Sportangebote genutzt.Unsere Gruppenräume lassen eine gruppenübergreifende Zusammenarbeit zu. Sie sind nach Tieren des Spreewaldes benannt: so gibt es eine Spatzen-, Füchse-, Mücken-, Frösche-, Hasen-, Hühner- und Storchengruppe.

In den Vor- und Nebenräumen haben die Kinder vielfältige (und wechselnde) bedürfnisorientierte Spiel- und Lernmöglichkeiten.

Die Bereiche Krippe, Kindergarten und Hort sind so gelagert, dass für jedes Kind entsprechend seines Alters Ruhe, Stetigkeit und Behaglichkeit gewährleistet sind und es sich wohl und geborgen fühlen kann.

Wie unser Name Kita „Spreewald“ verrät, ist ein Schwerpunkt unseres Konzepts, den Bezug zur Heimat und Natur herzustellen und Heimatliebe zu erwecken. Das heißt, wir vermitteln den Kindern die Traditionen und Bräuche des Spreewaldes. Dies geschieht bei vielen Festen wie der sorbischen Vogelhochzeit, der Fastnacht mit dem Zampern, dem Osterfest mit den Osterbräuchen (z.B. das Waleien), dem heimatlichen Trachtenfest, dem Spreewaldfest mit vielen Liedern, Tänzen, Sagen und Gedichten. Beim jährlichen „Heimatlichen Trachtennachmittag“ für die ganze Familie, erhielt unsere Trachtentanzgruppe 1997 den Namen „Lutki“, die seither durch viele öffentliche Auftritte bekannt und beliebt geworden ist.Stolz tragen die Jungen und Mädchen schon über mehrere Kindergenerationen niedersorbische Festtagstrachten. Diese sind Eigentum unserer städtischen Kita. Mit unserer Trachtentanzgruppe „Lutki“ stärken wir die kulturelle Einbindung der Kinder. Eine interessant gestaltete musische Bildung verbunden mit der Bewegungserziehung motiviert zum Mitmachen. Sie spricht Sinne und Gefühle an, fördert Fantasie und Kreativität sowie die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Mit Freude lernen die Kleinen im Kindergarten, sich nach verschiedenen Tanzarten zu bewegen, wobei v.a. traditionelle Tänze, wie die beliebte „Annemarie-Polka“, einstudiert werden.

 

1.2 Die Öffnungszeiten

Unsere Kita öffnet ihre Türen von Montag bis Freitag in der Regel ab 6.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Nach Absprache und vorheriger Anmeldung ist die Öffnung auch bereits ab 5.30 Uhr möglich.

 

1.3 Versorgung und Mahlzeiten

Unsere Kinder werden einheitlich zur Mittagszeit von einem externen Essenanbieter versorgt. Im Hortbereich besteht die Möglichkeit, aus zwei Essen auszuwählen.

In der Kita nehmen die Vorschulkinder ihr Mittagessen im Kinderrestaurant ein. Die jüngeren Kita- und Krippenkinder essen in ihren Gruppenräumen.

Auch im Hortbereich steht ein großzügig eingerichteter Speiseraum zur Verfügung, in dem auch gevespert wird.

Das Frühstück und das Vesper werden von den Kindern der Krippe und des Kindergartens in ihren Gruppenräumen eingenommen.

In allen Bereichen liegt uns ein hohes Maß an Selbständigkeit am Herzen. Das Geschirr zu holen, Getränke einzugießen, den Abfall zu entsorgen und dergleichen sind Aufgaben, die die Kinder ihrem Alter entsprechend selbst ausführen können.

 

2. Grundlagen des pädagogischen Handelns

 

2.1 Der gesetzliche Auftrag: KJHG, Kita-Gesetz

SGBVIII – KJHG beinhalten alle wichtigen gesetzlichen Festlegungen zur Sicherung und Weiterentwicklung der Qualität der pädagogischen Arbeit. Wir nehmen den Auftrag an und verpflichten uns unsere Konzeption inhaltlich regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

Fortlaufend nehmen wir in unserer Konzeption Bezug auf entsprechend gesetzlich geforderten Regelungen.

In unserer Arbeit orientieren wir uns an den „Aufgaben und Zielen der Kindertagesstätte“ (§ 3 KitaG).

 

2.2 Sprachförderung und Grenzsteine der Entwicklung

Der Grundstein für den Spracherwerb wird in der Familie gelegt.

Kita und Schule bauen auf vorhandenen Fähigkeiten auf und erweitern sie. Die Sprachentwicklung der Kinder verläuft unterschiedlich und wird durch zahlreiche Faktoren beeinflusst (Umfeld, Lebensregion, sprachliche Vorbilder etc.).

Besondere Aufmerksamkeit hinsichtlich des Sprachstandes erhalten die Kinder im letzten Kitajahr vor der Einschulung.

Eine hinreichende Sprachentwicklung ist die Grundlage dafür, sich mitzuteilen und zu verständigen sowie lesen und schreiben zu lernen. Alle weiteren Bildungsprozesse knüpfen an diese Fähigkeit an.

Im Jahr 2006 hat die Landesregierung das „Programm zur kompensatorischen Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung in Kindertagesstätten“ auf den Weg gebracht. Das bedeutet frühzeitige systematische Förderung für Kinder mit entsprechendem Hilfebedarf im natürlichen Lebenskontext Kita durch speziell ausgebildete Fördererzieher.

Durch das Sprachförderprogramm „Handlung und Sprache“ unterstützen wir die Erweiterung des Wortschatzes der Kinder, die Satzbildung und die Grammatik.

Wir unterstützen die Sprachentwicklung im Rahmen der allgemeinen Bildungsarbeit, z.B. durch Vorlesen von Geschichten, Erzählenlassen, Diskutieren, gemeinsames Singen, Gedichte und Tischsprüche, Reime und Wortspiele etc.

Wir geben den Kindern vielfältige Gelegenheiten, die Sprache als wichtige Verständigungsmöglichkeit zu erfahren und anzuwenden. Zur Überprüfung des sprachlichen Entwicklungsstandes nutzen wir den Kindersprachtest „Wespe“. Wird ein besonderer Bedarf festgestellt, nehmen diese Kinder an unserem Sprachförderkurs teil. In der Regel werden die Kinder in Kleingruppen von 6 Kindern über einen Zeitraum von ca. 12 Wochen (mehrmalig wöchentlich) und zu einer festen Zeit von 30 – 45 Minuten von der dafür speziell ausgebildeten Erzieherin gefördert.

Dieses Angebot wird von der Landsregierung unterstützt und ist für die Eltern kostenlos.

 

2.3 Kinderschutz gemäß § a KJHG

Die Kita ist im SGB VIII gesetzlich verankert (§ 22 SGB VIII = Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen und Kindertagespflege). Somit übernimmt sie als Einrichtung auch Aufgaben der Jugendhilfe. Die pädagogischen Mitarbeiter der Einrichtung sind demzufolge verpflichtet, auf das Kindeswohl gem. § 8a Abs.2 SGB VIII zu achten.

Der Träger (Stadt Lübben) hat mit dem Landkreis Dahme – Spreewald eine Kooperationsvereinbarung (nach § 8 a Abs. 2 und § 72 a SGB VIII) geschlossen, die eine regelmäßige Überprüfung voraussetzt.

Diese Kooperationsvereinbarung beinhaltet folgende Punkte:

  • Der Träger entwickelt ein eigenes Verfahren zur Sicherstellung des Schutzauftrages (Flussdiagramm).
  • Informationen bzw. gewichtige Anhaltspunkte einer Kindeswohlgefährdung (KWG) werden an den Verantwortlichen des Trägers weitergegeben und es erfolgt eine Risikoabschätzung im Team (entsprechende Standardformulare verwenden).
  • Es wird eine insoweit erfahrene Fachkraft (ISEF) hinzugezogen. Eine Liste weiterer ISEF steht zur Verfügung.
  • Der Schutzplan wird mit dem Kind und / oder den Eltern zusammen aufgestellt und es werden ihnen Hilfen angeboten. Die Eltern sollen motiviert werden, die Kindeswohlgefährdung abzuwenden.
  • Der gesamte Ablauf des Verfahrens wird dokumentiert.
  • Der Datenschutz wird dementsprechend eingehalten.
  • Fachkräfte werden nur mit entsprechender persönlicher Eignung eingestellt. Es muss ein erweitertes Führungszeugnis vorgelegt werden, das regelmäßig überprüft wird.
  • Das Jugendamt wird am Verfahren beteiligt, wenn die Hilfen nicht ausreichen, um eine KWG abzuwenden oder bei akuter Gefährdung. Die Eltern werden über diesen Schritt informiert.

 

Verfahren zur Sicherstellung des Schutzauftrages in der Kita

 

  • In der Einrichtung ist ein verantwortlicher Ansprechpartner vorhanden.
  • Eine ISEF ist in der Kita vorhanden bzw. es steht eine Liste zur Verfügung, die weitere ISEF nennt.
  • Die Risikoabschätzung erfolgt gemäß Flussdiagramm und anhand der vorliegenden Formulare bzw. Checklisten (Wer nimmt an Gesprächen teil?, Wie gehen wir vor?, Wann und wie erfolgt die Überprüfung? usw.).
  • Regelmäßige Entwicklungsgespräche mit den Eltern erleichtern den Zugang zu ihnen und bringen Hintergrundinformationen. Das Vertrauen zwischen Erzieher und Eltern wird somit stabilisiert.
  • Prozessverantwortlicher bei einer Kindeswohlgefährdung ist die jeweilige Fachkraft. So bleibt die Vertrautheit zu den Eltern gewahrt. Die Gesamtverantwortung liegt bei der Kitaleitung.
  • Es liegt eine Liste der Ansprechpartner im Jugendamt (ASD-Mitarbeiter) vor, die für alle Fachkräfte einsehbar ist. Diese wird regelmäßig aktualisiert.
  • Zudem ist eine Übersicht mit den Hilfsangeboten der Region vorhanden, die ebenfalls einer regelmäßigen Überprüfung und Überarbeitung unterliegt.
  • Die Fachkräfte, insbesondere der verantwortliche Ansprechpartner, nehmen regelmäßig an Fortbildungen zum Thema Kinderschutz teil.
  • Im gesamten Kinderschutzverfahren wird der Datenschutz eingehalten. Informationen dürfen nur an Dritte (beispielsweise Familienhilfe, Schule oder Beratungsstelle) weitergegeben oder ausgetauscht werden, wenn eine von den Eltern unterzeichnete Schweigepflichtsentbindung vorliegt.
  • In der Einrichtung gibt es Literatur zum Thema Kinderschutz sowie einheitliche Dokumentationsbögen, die für alle Fachkräfte zugänglich sind.
  • Es wird ein multiprofessioneller Hilfeverbund aufgestellt, um von Anfang an präventive Hilfen anbieten zu können.
  • Die pädagogische Fachkraft entwickelt in Abstimmung mit den beteiligten Personen einen individuellen Maßnahmeplan und überprüft diesen fortlaufend auf seine Aktualität.
  • Liegt eine (akute) KWG vor, wird das Jugendamt mit einbezogen. Dafür wird ein einheitlicher Meldebogen in der Kita verwendet (dieser enthält: persönliche Angaben des Kindes, gewichtige Anhaltspunkte für eine KWG, Ergebnis der Gefährdungsanalyse, Maßnahmeplan und bisher veranlasste Maßnahmen). Bei akuter KWG kann ebenso der Kinder- und Jugendnotdienst informiert werden. Die Kitaleitung informiert das Jugendamt, wenn die Hilfen nicht in Anspruch genommen werden bzw. nicht ausreichend erscheinen sowie bei akuten Fällen.
  • Mit Hilfe der ISEF werden Risiken, Fehler und Erfolge während und nach dem Prozess reflektiert. Dafür werden einheitliche Reflexionsbögen verwendet.
  • Die leistungsberechtige Klientel wird im gesamten Hilfeprozess, wenn möglich, immer mit einbezogen oder zumindest informiert, sofern es dem Kindeswohl nicht schadet.
  • Es erfolgen in der Einrichtung jährliche Dienstbesprechungen aller Fachkräfte über Inhalte des Standards „Kinderschutz“.

 

2.4 Beteiligung und Rechte der Kinder / Beschwerdemanagement

Sicherung der Rechte von Kindern als Qualitätsmerkmal unserer Einrichtung und Maßnahme zum präventiven Kinderschutz

Die Beteiligung am Kitaalltag und das Beschwerdemanagement für Kinder umzusetzen, ist Aufgabe des Trägers, der Leitung und der pädagogischen Fachkräfte. Sie ist Teil eines Interaktionsprozesses, der auf dem Prinzip der Gleichberechtigung basiert.

Wir ermöglichen den uns anvertrauten Kindern, sich an Aufgaben des Alltags und deren Verrichtung beteiligen zu können und sich somit als Gestalter ihres eigenen Lebens zu erleben. Ihnen ist es erlaubt, sich in eigenen Angelegenheiten ihrem Entwicklungsstand angemessen zu beschweren oder durch ihre gesetzlichen Vertreter verfügtes Recht auf Beteiligung durchzusetzen (Sozialgesetzbuch VIII (SGB) – Beteiligungs- und Beschwerderecht von Kindern in Einrichtungen).

Wir verstehen uns als Partner der Eltern in der Bildung und Erziehung ihrer Kinder. Deren Mitverantwortung, Mitarbeit und Mitbestimmung ist Grundlage für eine vertrauensvolle Kooperation und unverzichtbarer Bestandteil der Qualitätsentwicklung.

 

Beteiligungsmöglichkeiten finden wir auf fast allen Ebenen des täglichen Lebens der Kita.

Zum Beispiel bei der Einrichtung der Räumlichkeiten, der Gestaltung des Außengeländes, der Hausordnung, der täglichen Bekleidung bis hin zu Personalfragen, Finanzen und Aktivitäten.

Unsere Kinder erleben feste Strukturen in der Kita als Institution für ihre Beschwerden, ihre Sorgen und die Möglichkeit, ganz private Probleme in intimer Atmosphäre zu besprechen. Hiermit sind vor allem Fragen zum Kindeswohl gemeint.

Wir beziehen uns in den meisten Entscheidungen auf verlässliche Strukturen.

  • Elternbeirat
  • Elternabende
  • Elternbefragungen
  • im Zusammenhang mit der Elternbefragung Kinderfragebögen
  • der tägliche Morgenkreis, der u.a. für Fragen und Hinweise der Eltern und Kinder                                                                        zur Verfügung steht
  • Sprechzeiten der Leiterin für Eltern- und Kinderanfragen / Beschwerden
  • Sprechzeiten unserer Kinderschutzbeauftragten
  • gemeinsame Hausordnung bzw. Ergänzung des Kita-ABC
  • feste Gruppenerzieherin als Bezugspunkt für Sorgen der Kinder, eine zweite Erzieherin als alternativen Ansprechpartner
  • Kinderrat, Kinderparlament / Kinderkonferenz oder andere Organe
  • Praktikantenfragebögen

Unsere Kinder lernen, eigenes Fehlverhalten eingestehen zu können und Veränderungsvorschläge von Erwachsenen anzunehmen. Sie erlernen den respektvollen Umgang mit den Empfindungen anderer und Möglichkeiten der Problemlösung. Sie können Beschwerden angstfrei äußern; ihnen wird weiterhin Respekt entgegengebracht und sie erhalten bei Bedarf individuelle Hilfe.

Das Team verpflichtet sich, die fortführende Qualitätssicherung über Weiterbildung, Selbst- und Fremdevaluation abzusichern.

Unsere Kinder sind an der Ausgestaltung der Räume, Gestaltung des Tagesablaufs, von Geburtstagen, der Teilnahme und Durchführung von Projekten beteiligt und stimmen über Regeln im Gruppenleben ab. Sie entscheiden teilweise über Kleiderordnung, Festlegung von Spielzeugtagen, spielzeugfreien Tagen sowie Gruppennachmittagen. Unsere Kinder dürfen auch mal „nein“ und „ich esse nicht“ sagen, und wer mal nicht schlafen kann, ruht eben nur. Dies sind nur einige Beispiele, welche unsere Kinder zur Mitgestaltung und Eigenverantwortung anregen sollen.

 

2.5 Interkulturelle Erziehung und Bildung

In unserer Kita pflegen und leben wir nicht nur die Bräuche unserer Region, sondern erleben auch das Zusammenspiel von Menschen verschiedener Nationalitäten.

Im gemeinsamen interkulturellen Lernen versuchen wir einen Umgang mit dem Anderssein zu finden. Die gemeinsame Lebensgestaltung von Eltern und Kindern unterschiedlicher Kulturen, sozialer Schichten und Menschen mit Behinderungen löst einen Lernprozess bei allen Beteiligten aus.

Wie in den Bildungsbereichen beschrieben, beschäftigen wir uns mit den Lebenshintergründen der Kinder in anderen Ländern. Die Kinder erkennen Unterschiede und Gemeinsamkeiten in den Lebensweisen von Menschen. Wir gehen davon aus, dass alle Kulturen gleichberechtigt nebeneinander bestehen und der Lernprozess auf allen Seiten stattfindet.

 

2.6 Grundsätze der elementaren Bildung und Erziehung / Raum / Material

Die Grundsätze der elementaren Bildung und Erziehung geben unserer Arbeit den erforderlichen Rahmen und gelten als Maßstab für unser pädagogisches Handeln. Aufgabe ist es, die natürliche Neugier, Kreativität und Wissbegierde der Kinder zu unterstützen sowie ihr soziales Interesse und Engagement anzuerkennen und herauszufordern.

In allen drei Altersstufen, Krippe, Kindergarten und Hort, schaffen wir als Erzieherinnen vielfältige und anregungsreiche Lernmöglichkeiten in den Bildungsbereichen.

 

Bildungsbereich – Körper, Bewegung und Gesundheit

Bewegung ist die Grundlage des Denkens

  • drinnen – Gruppenräume z.B. Podeste, Matten, Trampolin, Bänke
  • Turnraum, z.B. Kletterwand und andere Sportgeräte
  • draußen – Spielplatz: Balancieren, Schaukeln, Wippen, Klettern, verschiedene Fahrzeuge, Bälle, Seile usw.

 

Bewegung als Einheit von Körper, Geist und Seele

  • Bewegung zur Musik: Tanzen
  • Programm „Kindergarten plus“ beinhaltet die Erziehung zur emotionalen Intelligenz: Gefühle wie Wut, Trauer, Freude mitteilen und bei anderen wahrnehmen

 

Gesunde Ernährung

  • Ziel ist es, in unserer Kita eine Kinderküche einzurichten; die selbstständige Zubereitung von Speisen wird derzeit in einzelnen Teilbereichen vollzogen.

Mittagsruhe

  • Wechsel von Spannung und Entspannung
  • Diese Ruhephase wird allen Kindern angeboten.

 

Die Kinder nehmen sich als eigenständige Persönlichkeiten wahr.

 

Bildungsbereich – Sprache, Kommunikation und Schriftkultur

Die Fähigkeit sprechen zu können ist von großer Bedeutung und Ausdruck der Verständigung und Beziehungen zwischen Menschen.

Kinder brauchen:

  • Zeit für Gespräche
  • aufmerksam zuhörende Erzieherinnen
  • Anregungen durch Bilder, Lieder, Sagen, Gedichte oder Fotos, Bücher, Zeitschriften, Spiele, Schreibecken

Seit dem Jahr 2011 lädt unsere Kinderbibliothek zum Blättern und Austauschen in   Kinderliteratur ein. In jedem Gruppenraum bzw. in einzelnen Vorräumen gibt es Bücherecken, in welche sich die Kinder zurückziehen können.

Die Portfolioordner sind für unsere Kinder gut erreichbar und regen zum vielfältigen Austausch über Bildarbeiten oder dokumentierte Erlebnisse an.

In Lernangeboten werden zahlreiche sprachliche Übungen durchgeführt.

 

Bildungsbereich – Musik

Musische Bildung spricht Sinne und Gefühle an, fördert Fantasie und Kreativität sowie die ganzheitliche Entwicklung der Kinder. Mit unserer Trachtentanzgruppe „Lutki“ stärken wir die kulturelle Einbindung der Kinder und stärken ihr Selbstbewusstsein sowie ihr Zugehörigkeitsgefühl.

Die Erzieherinnen ermöglichen und unterstützen das Kennenlernen:

  • unterschiedlicher Musikrichtungen im Alltag
  • Besuche von Konzerten
  • verschiedene Instrumente
  • Klanggeschichten
  • unterschiedliche Tanzarten

In den Gruppenräumen stehen für die Kinder „Instrumente des klingenden Schlagwerkes“ bereit.

Unsere musikalische Erziehung wird durch die „Musikschule Miertsch“ im Rahmen eines Kooperationsvertrages unterstützt. Dies geschieht in Form von Gruppenunterricht und wird von der Gruppenerzieherin begleitet.

Neben den Gruppenräumen steht uns für diesen Bildungsbereich ein gut ausgestatteter Musikraum zur Verfügung.

 

Bildungsbereich – Bildnerisches Gestalten

Unsere Kinder werden zum Malen, Bauen, Formen und Collagieren ermuntert. Dabei werden individuelle Neigungen und Talente gefördert. Ihnen stehen zum selbstständigen Ausprobieren folgende Materialien zur Verfügung:

  • Papier und Farben aller Art
  • Modelliermassen wie Knete, Ton, Gips, Pappmasché
  • Naturmaterialien (Muscheln, Tannenzapfen, Borke, Holz, Korken)
  • Verkleidungsutensilien (Schminke, Spiegel)
  • Wolle, Pappe, Schachteln, Rollen, Stoffe, Knöpfe, Klebstoff usw.

Für alle Gruppen besteht die Möglichkeit, unseren Kreativraum zu nutzen.

 

Bildungsbereich – Mathematik und Naturwissenschaften

Naturwissenschaftliche Phänomene, Zahlen und Mengen begegnen unseren Kindern täglich in unterschiedlicher Art und Weise in deren Lebenswelt. Diese wecken ihr Interesse und regen sie an, sich damit auseinanderzusetzen.

Das Erfassen, Zuordnen sowie Vergleichen von Mengen, Formen und Größen mit unterschiedlichen Materialien ist Teil des täglichen Lebens in der Kita. Messen, Wiegen und Experimentieren gehört in den regulären Alltag der Kinder, ist auch fester Bestandteil der Beschäftigungsangebote an die Kinder.

Besonders das Experimentieren, mit Forscherfragen die natürliche Neugier in den Kindern zu wecken, liegt uns am Herzen.

Seit 12.05.2012 sind wir als erste Einrichtung im LDS zum „Haus der kleinen Forscher“ zertifiziert worden. Diesen Titel haben wir am 16.05.2014 erneut verteidigt und sind stolz darauf, mit unseren Kindern die Welt zu entdecken und Zusammenhänge zu verstehen.

Unser Kreativraum bietet unterschiedliche Materialien und Instrumente (z.B. Mikroskop, Lupen, Reagenzgläser, Farbenzaubermaschine etc.) zum Experimentieren und Forschen.

Im pädagogischen Alltag philosophieren, forschen und experimentieren Kinder und Erzieherinnen mit großer Begeisterung. Vorschul- und Hortkinder erlebten die Forscherwelt im Jugendbildungszentrum Blossin, was im Herbst wiederholt wird. Dort werden unter pädagogischer Anleitung Materialien und räumliche Bedingungen zur Verfügung gestellt, die wir in der Kita nicht anbieten können.

An gemeinsamen „Forschernachmittagen“ nehmen wir Eltern und Kinder mit auf Entdeckungsreise.

Unsere Raumgestaltung berücksichtigt mathematisch-naturwissenschaftliche Aspekte (z.B. durch Vorhandensein von Kalendern, Uhren, Messlatten, Wetterkalender).

Wir erkunden die Stadt und nähere Umgebung anhand von markanten Gebäuden oder bekannten natürlichen Punkten. Wir üben die Tageseinteilung und sammeln Erfahrung im Umgang mit der Zeit.

 

Bildungsbereich – Soziales Leben

Wir unterstützen die Erziehungsarbeit der Eltern und ergänzen das soziale Umfeld ihrer Kinder.
In unserer Kita begegnen sich die Kinder auf Augenhöhe mit Gleichaltrigen, entdecken Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen sich und anderen, lernen sich selbst wahrzunehmen und auch andere anzuerkennen. Die Kinder erproben den Umgang mit Demokratie, das Akzeptieren von Werten, religiösen Orientierungen und Weltanschauungen. (Wir begehen beispielsweise gemeinsam den Weltkindertag.)

Altersgerecht vermitteln wir Wissen über regional verbundene Feste und Feiern, aber auch Traditionen und Bräuche anderer Kulturen.

Aspekte des sozialen Lernens sind z.B.:

  • miteinander leben und auskommen; dafür Regeln erarbeiten und einhalten oder ggf. verändern
  • Entwicklung von Freundschaften
  • Beteiligung der Kinder an Entscheidungen, z.B. im Tagesablauf, bei der Raumgestaltung, bei Unternehmungen
  • Umgang mit Konflikten
  • moralische Verhaltensregeln erlernen, gemeinsam festlegen, einhalten und kontrollieren
  • Balance zwischen eigenen und gemeinschaftlichen Wünschen und Bedürfnissen finden
  • Grenzen setzen können – sich selbst und anderen, diese zu akzeptieren und einzuhalten

Unsere Erzieherinnen unterstützen die Kinder, ihren Wünschen, Interessen, Bedürfnissen und Gefühlen Ausdruck zu verleihen und sie für die der anderen zu sensibilisieren.

Die Vielfalt der Kulturen, Traditionen und Familienstrukturen nutzen wir als Baustein für den Aufbau einer soliden Sozialkompetenz.

Das Zusammenleben verschiedener Altersgruppen in unserer Einrichtung stellt für die Kinder eine besondere Herausforderung im sozialen Miteinander dar.

 

2.7 Beobachtung und Dokumentation

Verstehen zu wollen ist der einzige Sinn von Beobachtungen. Verstehen bedeutet: in unsichtbaren Spuren das zu erkennen, womit die Kinder sich beschäftigen.

Grundlage jeder Beobachtung das Wissen der Erzieherin über die Lebenssituation jeden Kindes in der Einrichtung. (Herkunft, Geschwister, soziales Umfeld der Familie, weitere Familienmitglieder, prägende Erfahrungen, kultureller Hintergrund etc.)

Durch die Beobachtung der Kinder wird der Entwicklungsstand, d.h. u.a. mögliche Auffälligkeiten und Entwicklungsbeeinträchtigungen, aber auch Interessen und Talente festgestellt.

Dazu nutzen wir:

  • das Instrument „Grenzsteine der Entwicklung“ aus dem „infans-Konzept der Frühpädagogik“ (Band 2 der „Elementaren Bildung“)
  • Kindersprachtest (KISTE) oder (Wespe)
  • Bildungs- und Lerngeschichten von M. Carr
  • das Portfolio
  • Elterngespräche (mind. einmal pro Schuljahr)

Kinder zu beobachten heißt, Kindern mit Aufmerksamkeit zu begegnen. Die Beobachtung und die Dokumentation sind unverzichtbar in der täglichen Arbeit mit Kindern. Nur durch gezielte Beobachtungen und genaue Dokumentation können Defizite bei Kindern frühzeitig erkannt und das pädagogische Handeln dementsprechend angepasst werden.

 

2.8 Grundprinzipien des pädagogischen Handelns

 

Das Bild vom Kind

Jedes Kind ist einzigartig.

Kinder beginnen von Geburt an, sich ein Bild von der Welt zu machen. Sie sind wissbegierig, Forscher, Entdecker, Beobachter, Tester, Nachahmer, Weltenbummler und Akteure ihres Tuns. Jedes Kind hat seine eigene Bildungsgeschichte, welche durch die Familie, Umwelt und eigene Erfahrung bestimmt wird. Kinder haben unterschiedliche Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen, Talente, Bedürfnisse und Neigungen. Kinder haben Rechte, die im Alltag wahrgenommen und berücksichtigt werden müssen. Kinder können ihre Bildungsmöglichkeiten entfalten, wenn sie auch umfassende Bildungsmöglichkeiten sowohl in der Kita als auch in der Familie erhalten.

 

Stellenwert des Spiels

„Spielen ist eine selbst bestimmte Tätigkeit mit allen Sinnen. Kinder konstruieren ihre Lebenswelten und bearbeiten phantasievoll ihre Wirklichkeit. Im Spiel stellen sie sich ihre Fragen selbst und (er)finden ihre Antworten.“ (Dr. Marianne Kokigei)

Das Spiel der Kinder ist Hauptbestandteil unserer pädagogischen Arbeit. Hierbei lernen Kinder alle wertvollen Kenntnisse und machen Erfahrungen, die sie für den Start ins Leben benötigen.

Im Tagesablauf bieten sich für unsere Kinder zahlreiche Möglichkeiten von Freispiel (innen oder außen), angeleitetem Spiel und spielerischen Lernangeboten.

Auch unsere Raumgestaltung bietet verschiedene Spielanregungen für die Kinder, ausreichend Rückzugsmöglichkeiten, aber auch gruppenübergreifende Spielgelegenheiten:

  • B. Kuschelecken, Kaufmannsläden, Puppenecken, Tischspielecken
  • Kindercomputer, Tischspielmaterialien
  • Verkleidungsecken, Spiegelwände
  • Maltafeln, Bastelmaterial, Malutensilien
  • Bauspielzubehör, Teppich etc.

Auch unser Außengelände lädt die Kinder zu unterschiedlichen Spielerfahrungen ein.

 

Haltung der pädagogischen Fachkräfte

Bildung erfolgt durch Selbstbildungsprozesse der Kinder in den Räumen und auf dem  Freigelände unserer Kita, durch Interaktion mit anderen Kindern, mit uns Erzieherinnen und natürlich in ihrem gesamten Umfeld.

Unsere Erzieherinnen eröffnen Erfahrungen in allen Bildungsbereichen und begleiten die Kinder pädagogisch. Sie unterstützen die natürliche Neugier der Kinder, z. B. durch Forscherecken.

Sie stehen den Kindern als Partner für kooperative Prozesse zur Verfügung und fordern deren eigenaktiven Bildungsprozess heraus.

Unsere Kinder haben das Recht, sich auf Absprachen verlassen zu können.

Sie unterstützen die Erziehung in den Familien und ermöglichen den Kindern Erfahrungen über den Familienrahmen hinaus.

Partizipation mit den Sorgeberechtigten ist für die Entwicklung unserer Kinder eine wichtige Voraussetzung, z. B. die Zusammenarbeit mit Eltern, Familienhelfern, Jugendamt, Gesundheitsamt und der Frühförderstelle.

Unsere Erzieherinnen philosophieren mit den Kindern und beantworten nicht einfach aus der Sicht des Erwachsenen ihre Fragen. Sie bemühen sich um pädagogisches Fingerspitzengefühl; die Gefühle der Kinder sind zu wahren.

Sie sind zum lebenslangen Lernen und Reflektion des eigenen Handelns bereit.

Beobachtung und Dokumentation erfordern und fördern diesen Standpunkt.

Unsere Erzieherinnen wertschätzen Kinder und nehmen diese an wie sie sind.

Sie beteiligen die Kinder und deren Eltern am Kitaalltag im gesamten Schuljahr, z. B. durch Entwicklungsgespräche, Einsicht ins Portfolio, Elternversammlungen, Elternbefragungen, Bastelabende, Forschernachmittage, Feste und Arbeitseinsätze.

Sie nutzen Lehr- und Lernmaterialien sowie Lernprogramme, z. B. Fachliteratur aus der Erzieherbibliothek (u.a. „Bausteine im Kindergarten“) und  moderne Medien (Internet), um die Themen der Kinder auf der Grundlage von Beobachtung aufzugreifen und zu erweitern.

Sie gestalten ihr pädagogisches Handeln mit dem Wissen, dass die Schulvorbereitung ab dem ersten Tag der Aufnahme in der Kita beginnt.

Der stetige Erfahrungsaustausch im Team, aber auch die Suche nach Anregungen durch Fortbildungen zur Qualitätssteigerung ist unseren Erzieherinnen wichtig.

 

Rolle der Erzieherin

Ich bin Zuhörer                                ich erwarte, dass die Kinder auch zuhören

Ich vertraue                                                      ich erwarte, dass die Kinder auch vertrauen

Ich bin neugierig                                             ich erwarte Neugier von den Kindern

Ich bin selbstbewusst                                   ich erwarte Selbstbewusstsein

Ich bin tolerant                                ich erwarte Toleranz

Ich bin freundlich                                           ich erwarte Freundlichkeit

Ich teile                                                              ich erwarte soziales Miteinander

Ich bin flexibel                                 ich erwarte Begeisterung für Neues

Ich bin lernfreudig                                         ich erwarte Lernfreude

Ich bin teamfähig                                           ich erwarte Integration und Kompromissbereitschaft

Ich bin konfliktfähig                                       ich erwarte Reflexion zu eigenem Verhalten

 

3. Schwerpunkte / Besonderheiten unserer Bildungs- und Erziehungsarbeit

Hauptaugenmerk unserer Arbeit gilt dem Kind im jeweiligen Alter und seinem Entwicklungsstand sowie der Kooperation aller Beteiligten im Bildungs- und Erziehungsprozess.

 

3.1 Im Krippenbereich

Dieser Bereich umfasst eine besonders fürsorgliche Erziehungs- und Betreuungsarbeit in frühester Kindheit.

Sie ist die formbarste Entwicklungsphase, auf der sich später alle Entwicklungsabschnitte aufbauen. Wir legen großen Wert auf Liebe, Zuwendung sowie auf Förderung und Entwicklung der Eigenkraft. Durch altersgerechte Spielangebote entwickeln wir Lernfreude und geistige Fähigkeiten. Wir vermitteln Lebenssicherheit und positive Wärme sowie Kontaktfreude zu den Erzieherinnen und anderen Kindern.

Die Kinder machen Erfahrungen im sozialen Bereich, lernen Rücksicht zu nehmen und sich entsprechend einzuordnen. Sie erlernen dabei Selbständigkeit und Selbstvertrauen. Klare Regeln und Grenzen zu setzen sind hilfreiche pädagogische Richtlinien bei der Entwicklung des eigenen „Ichs“ unter Beachtung der Individualität jedes einzelnen.

Durch zielgerichtetes Steuern der Bewegungsspiele entdecken sie die Kraft des eigenen Körpers, und ihre Reflexe werden somit weiterentwickelt.

Es wird bei uns in täglichen Beschäftigungen viel gesungen und sprachlich auf gute Vorbildwirkung geachtet. Fingersprache, das Mit- und Nachsprechen, Musikhören, Vorlesen von Versen, Reimen, Erzählungen, Zuhören, Buchbetrachtungen und Liedersingen sind uns dabei hilfreich. Unsere Kleinsten erobern durch Sehen, Hören Riechen, Schmecken, Tasten und Hantieren ihre Umwelt, schulen ihre Sinne und lernen Zusammenhänge herzustellen. Auch Spazierfahrten über Feld, Wiese, durch den Wald und die Umgebung vertiefen den Forscherdrang unserer Kleinsten.

Grundvoraussetzung für einen guten Krippentag bei uns sind Ruhe, Stetigkeit und möglichst gleichbleibende Kontaktpersonen. Dabei spielt auch ein kulturvolles Miteinander bei der Essenseinnahme eine große Rolle. Obst- und Trinkpausen als Momente der Ruhe und Entspannung werden gepflegt.

Unsere Krippenräume sind altersgerecht, lernanregend und ästhetisch gestaltet. Sie befinden sich zu ebener Erde mit direkter Begehung in den Spielgarten. Der Gruppenraum kann abgedunkelt und hygienisch zum Schlafraum umfunktioniert werden.

Der Krabblerbereich ist besonders wärmeisoliert und probierfreudig gestaltet.

Der neu gestaltete Sanitärbereich wirkt einladend und erfüllt alle Hygienestandards.

So wird der pädagogische Prozess vom Wickeln bis zum Sauberwerden gesichert.

Ein großzügig und einladend gestalteter Vorraum bietet Wickelmöglichkeiten, eine Garderobe und Sitzgruppe zum Verweilen für die Eltern und die Kinderwagen können im Wagenraum abgestellt werden.

Jeden letzten Mittwoch im Monat führen wir ab 15.00 Uhr ein Krabblertreffen durch.

Interessierte Eltern der Stadt begegnen sich in unseren Räumen zum Spiel und Erfahrungsaustausch.

(Flyer im Anhang)

 

 

3.2. Im Kindergarten

Unser Kindergarten ist eine Stätte des Wohlfühlens, des Lernens und des freudvollen Miteinanders im Spiel.

Neben den Grundsätzen der pädagogischen Arbeit sind die sprachliche, musische und körperliche Förderung und Entwicklung unserer Kinder sowie eine sehr gute Schulvorbereitung besondere Schwerpunkte unserer Bildungsarbeit. Tägliche Lernangebote werden auf der Basis der aushängenden Gruppenpläne durchgeführt.

Zusätzlich zu den Beschäftigungen bieten wir ein- bis zweimal wöchentlich ein gesondertes Vorschulprogramm an, welches in Extraräumen mit besonderen Materialien durchgeführt wird.

Auf der Grundlage der Brauchtumspflege lernen und gestalten alle Gruppen Lieder, Gedichte und Tänze, die dann am heimatlichen Trachtennachmittag aufgeführt werden.

Die ausgewiesenen Tagesabläufe bringen den Wechsel von Spannung und Entspannung klar zum Ausdruck. Den Auftakt dazu bietet der tägliche Morgenkreis zur Begrüßung der Kinder.

 

  • Sprachentwicklung

 

Der teilweise hohe Medienkonsum unserer Kinder macht es notwendig, unterstützende Lernangebote im Bereich Sprache zu unterbreiten.

Im Tagesablauf nützen uns hierbei Gedichte, Verse und Reime, Lieder, Erzählungen lautrichtige Sprachspiele und die Vorbildwirkung der Erzieherin.

Große Bedeutung messen wir dem freien Spiel, schöpferisch-konstruktiven Bauen und Spiel sowie dem Rollen- und Kasperlespiel bei.

 

  • Musische Erziehung

 

Wir nutzen die Musik als Ausdrucksmittel der Lebensfreude in vielfältiger Weise.

Jede Gruppe verfügt über ausreichende musikalische Arbeitsmittel, welche zum Teil in den Räumlichkeiten vorhanden sind. Zusätzlich bietet unser Musikraum ausreichend Lernmöglichkeiten.

Wichtigste Elemente der Ausstattung sind z.B. CD-Player, Klangkörper, Kassetten und CDs, Anleitungsbücher und einige Musikinstrumente sowie selbstgebastelte Materialien.

Wir singen gemeinsam, begrüßen uns musikalisch im Morgenkreis, führen Sing- und Kreisspiele durch, tanzen und lernen erste klassische Musikstücke kennen.

Musik als entspannendes Beiwerk vor dem Mittagsschlaf fließt ebenso wie Theaterbesuche in unseren Kitaalltag ein. Einmal wöchentlich wird Tanzunterricht angeboten (Tanzgruppe mit traditionellen Tänzen).

 

  • Sportlich – körperliche Entwicklung

 

Vorraussetzung für einen gesunden Geist ist ein gesunder Körper. Bundesweite Analysen ergaben, dass körperliche Stärkung und Ertüchtigung in der heutigen bewegungsarmen Zeit von größter Bedeutung sind. Mangelnde Körperbeherrschung und fehlende Geschicklichkeit sind häufigste Ursache von Spielunfällen. Deshalb werden bei uns vielseitige sportliche Übungen über den gesamten Tag sinnvoll verteilt.

Wöchentlich gibt es eine Sportstunde, die im Bewegungsraum, in der Mehrzweckhalle der Stadt oder im Freien durchgeführt wird. Verschiedene Geräte werden für ideenreiche sportliche Lernangebote genutzt.

 

  • Kreativität

 

Ein kreativ-ästhetisch gestaltetes Umfeld erzieht auch die Kinder, ihre Umwelt ästhetisch ansprechend zu gestalten. Selbst gepflückte oder mitgebrachte Blumensträuße sind Beiträge der Kinder, um ihre Gruppenräume, Flure und Eingangsbereiche zu gestalten.

Bastel-, Klebe-, Mal-, Schneide- und Knetarbeiten sind Ausdruck der manuellen Geschicklichkeit, der Fähigkeits- und Fertigkeitsentwicklung sowie der Fantasievorstellung unserer Kinder. Kleine künstlerische Ausstellungen, Arbeitsmappen und Gruppenprojekte sind sichtbarer Ausdruck dafür.

 

  • Unser Vorschulprogramm

 

Im Rahmen unseres Vorschulprogramms bieten wir lustbetontes, intensives Lernen in  zwei  Lernangeboten am Tag.

Hierbei berücksichtigen wir alle Bildungsbereiche. Besonders wichtig erscheinen uns die Selbstbedienung der Kinder und der Erwerb von Regeln des Sozialverhaltens.

In spielerischer Form bereiten wir unsere Kinder auf die Schule vor. Sie lernen den sachgemäßen Umgang mit dem Spiel- und Beschäftigungsmaterial, achten auf ihre persönlichen Sachen und auch die der anderen Kinder. Feinmotorische Übungen, Ausdauer- und Konzentrationstraining sind ebenso wichtig wie die Verkehrserziehung und Mengenlehre.

In allen Gruppen lernen unsere Kinder Verhaltensregeln zur Absicherung eines freudvollen und höflichen Miteinanders. Dazu gehören z.B. die Begrüßung der Kinder und Erzieherin, An- und Abmeldung, aber auch Ordnung und Disziplin.

Einmal wöchentlich unterbreitet eine Kollegin aus dem Hortbereich besondere Lernangebote für unsere „Großen“. Sichtbare Ergebnisse werden für die Vorschulkinder in einer Arbeitsmappe zusammengefasst.

 

3.3. Im Hort

Grundsätzlich gelten alle Punkte der Konzeption für die pädagogische Arbeit

mit Hortkindern. Wir sehen unseren Bildungsauftrag insbesondere in folgenden Punkten:

Die Entwicklung des Schulkindes zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit zu fördern und es in seiner sozialen Kompetenz zu stärken.

Wir wollen den uns anvertrauten Kindern Erfahrungen außerhalb des familiären Rahmens ermöglichen, sie mit unseren pädagogischen Angeboten bilden, erziehen, betreuen und versorgen. Gemeinsam mit den Kindern, Eltern und Lehrern gestalten wir den Hortalltag in einer Atmosphäre des Wohlfühlens und sozialen Miteinanders

Der Hort soll den Kindern einen Übungsraum bieten, indem sie es lernen, sich in der Gemeinschaft zu entfalten, Konflikte gewaltfrei zu lösen, Freundschaften zu schließen, Mitgefühl zu zeigen und auch mit Enttäuschungen umzugehen. Ein freudvolles Miteinander, Formen der gegenseitigen Achtung, der Höflichkeit, Fürsorglichkeit, Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme bestimmen die Gruppenharmonie.

Die Grundsätze der elementaren Bildung und Erziehung mit den sechs Bildungsbereichen   durchfließen unsere gesamte fachliche pädagogische Arbeit (siehe Punkt 2.6). Sie spiegeln sich in den Funktionsräumen des Hortes wieder, z. B. im Experimentier- und Bau-, Kreativ-, Entspannungs- und Leseraum oder in der Kinderküche.

Die Gestaltung des Hortlebens ist sehr vielfältig und auf die Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet. Dieses findet Niederschlag in der Gruppenarbeit der 1. Klassen und in der offenen  Arbeit der 2. bis 4. Klassen. Wir Horterzieherinnen finden dadurch mehr Zeit und Raum, individuell auf die Sorgen und Nöte, aber auch Wünsche der Kinder einzugehen.

Durch die wöchentlichen Kinderkonferenzen  in den Gruppen und die monatlichen Beratungen des Hortrates erfahren die Hortkinder Regeln für Mitbestimmung und Mitgestaltung. Sie können aktiv ihre eigenen Interessen einbringen und die anderer vertreten. Auf dieser Basis haben unsere Hortkinder mit ihrer Teilhabe einen erheblichen Anteil am Hortgeschehen, z.B. in der Schulhof-, Feriengestaltung, bei Geburtstagsfeiern oder Arbeitsgemeinschaften. Sie übernehmen Pflichten und Aufgaben und sind somit für Ordnung und Sauberkeit in unserem Hortbereich verantwortlich.

 

Hausaufgaben

Es ist uns wichtig, die Kinder bei den Hausaufgaben zu begleiten. Das Hausaufgabenzimmer steht den Kindern nach dem Unterricht zur Verfügung. Die Kinder sollen zunehmend das Bewusstsein entwickeln, dass die Hausaufgaben einen festen Platz im persönlichen Tagesablauf einnehmen. Die Erzieherin steht den Kindern mit pädagogischer Hilfeleistung zur Seite.

Eine generelle Verpflichtung des Hortes zur vollständigen und korrekten Anfertigung der Hausaufgaben besteht nicht. Die Kontrollfunktion liegt bei den Eltern.

 

Feste und Feiern

Gemeinsam nach Interessen, Neigungen und Wünsche der Kinder werden Feste und Feiern, insbesondere der heimatliche Trachtennachmittag im Monat Mai und das Laternenfest im Monat November, als Familienfeste vorbereitet.

Einmal wöchentlich wird im Rahmen der Brauchtumspflege ein Tanzunterricht angeboten.

Bei öffentlichen Auftritten in der Stadt stellen unsere „Lutkis“ stolz ihr Können unter Beweis.

 

Projekte und AGs

Weitere pädagogische Angebote in einer Form von Arbeitsgemeinschaften wie Kochen und Backen, Forschen und Experimentieren, Werken mit Säge und Holz, Nadel und Faden, Spiel und Sport können die Kinder während der Betreuungszeit einmal wöchentlich nutzen.

Für diese umfangreichen Angebote stehen den Kindern alle Funktionsräume des Hortes, die in der Schule integrierte Kinderküche, der Werkenraum und die benachbarte Mehrzweckhalle zur Verfügung. Gemeinsam mit den Lehrern werden ständig Absprachen getroffen.

 

Feriengestaltung

Zum Hortleben gehören aber auch interessante Ferienerlebnisse sowie Ferienfahrten über

mehrere Tage.

In den Gruppen-Kinderkonferenzen und Aushängen können alle Hortkinder ihre Ideen und Wünsche zum Ferienprogramm einbringen. Diese finden in der Planung nach Einschätzung der Bedingungen und unseren Möglichkeiten Berücksichtigung. Als Kita „Spreewald“ gestalten wir die Ferienerlebnisse sehr vielfältig in der Natur und in unserem Umfeld mit Institutionen, Geschäftsleuten und anderen fleißigen Helfern (z.B. Waldschule, Naturwacht, Spreewaldchristel, Türmerin oder Kahnfährverein).

Die Kinder entwerfen bildnerisch mit Hilfe der Erzieherin den Ferienplan. Gemeinsam wählen sie mit ihren Eltern die gewünschten Veranstaltungen oder Fahrten aus, organisieren ihre Freizeit und freuen sich auf ihre Ferien.

 

Mahlzeiten

Die Hortkinder erhalten einen Speiseplan und wählen mit ihren Eltern ein Menü aus.

Nach dem Unterricht nehmen die Kinder der 1. bis zur 3. Klasse gemeinsam mit der Horterzieherin in einer harmonischen Atmosphäre im Speiseraum das Mittagessen ein. Die Hortkinder ab der 4. Klasse organisieren selbstständig die Esseneinnahme.

Für die Vesperversorgung bringen sich die Kinder i.d.R. ihr Essen mit. Es wird aber darüber nachgedacht, eine zentrale gesunde Versorgung anzubieten.

Einmal in der Woche bietet die AG Kochen und Backen für alle Hortkinder ein leckeres Buffet an.

 

Zusammenarbeit mit den Eltern

An die Schulkinder stellen Eltern und Umfeld höhere Anforderungen als an die Kindergartenkinder:

Lernen in der Schule, Hausaufgaben im Hort, neue Freunde finden und Ferienbetreuung.

Viele Eltern besuchen nicht täglich den Hort, da ihre Kinder selbstständig den Weg bewältigen. Deshalb ist uns der Informationsfluss durch Elternbriefe und Wochenpläne sowie Ferienpläne sehr wichtig. Für die Mitwirkung, Mitgestaltung und Unterstützung bei Gruppenveranstaltungen sind wir sehr dankbar (siehe Punkt 5).

Unsere Kinder lernen Pflichten und Aufgaben für sich und andere zu übernehmen. Diese und andere pädagogische Aufträge kommen in der Krippen-, Kindergarten- und Horterziehung klar zum Ausdruck.

Die Qualität unserer Arbeit misst sich nicht nur an gezielten Angeboten, sondern ebenfalls an pädagogisch durchdachter Gestaltung des gesamten Tagesablaufs.

Der situationsbezogene pädagogische Ansatz wird von uns stets berücksichtigt.

 

4. Übergänge gestalten

 

4.1 Eingewöhnung Familie – Kita    (siehe Flyer)

Zu Beginn der Kitazeit besteht für interessierte Eltern die Möglichkeit, unsere Kita und deren Erzieherinnen zum „Krabblertreff“ im „Zwergenstübchen“ kennenzulernen.

Die Eingewöhnung des Kindes von der Familie in Krippe oder Kita beträgt in der Regel zwei Wochen.

In den ersten Tagen besucht das Kind die Kita für eine Stunde in Begleitung der Eltern oder einer anderen Bezugsperson. Nach ein paar Tagen bleibt das Kind für einige Minuten oder später Stunden allein in der Gruppe. Vertraute Gegenstände helfen dem Kind, mit der Trennung umzugehen.

Dabei nehmen wir auf das Alter und den Entwicklungsstand des Kindes Rücksicht. Nach Absprache nimmt das Kind dann eine Mahlzeit (Frühstück oder Mittagessen) in der Kita ein.

Während der letzten Tage der Eingewöhnung verbringt das Kind dann den gesamten Vormittag in der Einrichtung. Die Eingewöhnung ist vollzogen, wenn sich die Kinder vertrauensvoll an ihre Bezugserzieherin wenden und sogar trösten lassen.

 

4.2 Kita und Schule (GORBIKS)

Als Grundlage nutzen wir den gemeinsamen Orientierungsrahmen für Bildung in Kindertagesbetreuung und Grundschule (GORBIKS).

Das Gelingen des Übergangs von der Kindertagesbetreuung in die Schule ist für die individuelle Entwicklung des Kindes von hoher Bedeutung, denn hier beginnt für die Kinder ein neuer Lebensabschnitt, der von Erwartungen, Wünschen, Freude aber auch Ängsten begleitet wird. Er ist für sie mit neuen Anforderungen, wie z.B. dem veränderten Tagesablauf (Stunden- und Ferienpläne) verbunden.

Im letzten Kitajahr werden die Kinder von uns in ihren Vorschulgruppen begrüßt. Eine Horterzieherin bzw. eine Kitaerzieherin fasst die Kinder einmal wöchentlich zu einer Vorschulgruppe zusammen und übt bzw. bespricht schulische Aufgabenfelder. Wir wollen die Neugier der Kinder, ihre Lernbereitschaft und Vorfreude auf die Schule wecken. Die Kinder erhalten die Gelegenheit, das Schulgebäude kennenzulernen, die Schüler der Partnerschule, in der sich auch unser Hort befindet, zu besuchen und Lesestunden, Schreibübungen etc. werden durchgeführt. Wir üben das Verhalten im Straßenverkehr, vermitteln Fähigkeiten und Kenntnisse im mathematischen und sprachlichen Bereich, lernen selbstständig Arbeitsblätter einzuordnen.

Unser Ziel ist es, als der Schule vor- und nebengelagerte Bildungseinrichtung die Kinder auf den Übergang in die Schule vorzubereiten und zu unterstützen. Dies beginnt schon mit dem Eintritt in die Kita. Durch die Nutzung aller Bildungsmöglichkeiten in der Kita erwerben die Kinder eine Vielzahl von Kompetenzen, die sie für ihren weiteren Lebensweg benötigen. Die Grundsätze der elementaren Bildung mit den sechs Bildungsbereichen bestimmen den Handlungsrahmen einer situationsangemessenen Arbeit im pädagogischen Alltag, wobei kein Bildungsbereich von den anderen zu trennen ist. So wird eine Unterstützung der individuellen Kompetenzen eines jeden Mädchen und Jungen möglich und dabei das Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit gestärkt.

Jährlich wird der Kooperationsvertrag zwischen der 2. Grundschule Lübben und der Kita „Spreewald“ aktualisiert. Dieser beinhaltet u.a. die monatlich festgelegten Phasen der Gestaltung des Übergangs der Kinder in die Schule, z.B. Kennenlernveranstaltungen und Elternversammlungen, Hospitationen usw.

 

4.3 Kita und Hort

Unsere Kita und der Hort bilden eine pädagogische Einheit. Auch die Erzieherinnen arbeiten zusammen. So ergibt es sich, dass einige Kinder ihre künftige Horterzieherin schon sehr gut kennen. Wir knüpfen aber auch Kontakte mit Trägern und dem zuständigen Personal anderer Horteinrichtungen, stellen den Tagesablauf im Hortbereich vor, übermitteln wichtige Termine zum Kennenlernen der jeweiligen Wunscheinrichtung (z.B. Tag der offenen Tür) usw.

Wie bei allen Übergängen beziehen wir nach Möglichkeit alle Bezugspersonen des Kindes ein und reichen unsere Erfahrungen weiter. Eine gut Vorbereitung, Wissensvermittlung und die Stärkung des Selbstbewusstseins eines jeden Kindes erleichtert ihm auch hier die Eingewöhnung.

 

5. Partizipation und Erziehungspartnerschaft mit Eltern

Wir sehen die Eltern und andere Bezugspersonen der Kinder als wichtigste Erziehungspartner an. Schon in der Eingewöhnungsphase und des Kennenlernens legen wir pädagogische Inhalte, das Konzept und unser Kita-ABC offen.

In regelmäßigen Elterngesprächen, Elternversammlungen und Bastelabenden informieren wir nicht nur, sondern erfassen auch deren Wünsche und Bedürfnisse. Deren Auswertung findet Berücksichtigung in unserer täglichen Arbeit.

Unser pädagogisches Handeln gestalten wir transparent, d.h. wir geben über Monats- oder Wochenpläne Lerninhalte weiter, besprechen Mal- und Bastelergebnisse mit den Eltern und tauschen Informationen über das Kind miteinander aus. Eltern werden zur Mitwirkung eingeladen. Hierzu nutzen wir z.B. den Kitaausschuss, Elternbefragungen, Arbeitseinsätze, Unterstützung durch die Eltern bei Festen und Feiern etc.

 

6. Zusammenarbeit im Team

Erziehungsarbeit ist auch immer Teamwork.

Unser Team besteht aus pädagogischen Fachkräften mit unterschiedlichen Charakteren. Wir sind bemüht, diese individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Vorteil für die tägliche Bildungs- und Erziehungsarbeit zu nutzen.

Die praktische Zusammenarbeit findet Ausdruck in:

  • der Verbindungstür zwischen den nebeneinander liegenden Gruppenräumen; die Kinder wechseln die Spielgruppen, Erzieherinnen setzen ihre Stärken für beide Gruppen ein
  • gruppenübergreifende Projekte
  • Austausch der Spielgruppen in den Räumen
  • Erfahrungsaustausch / fachlicher Austausch der Erzieherinnen innerhalb der Einrichtung und mit Kooperationspartnern
  • dem Weiterleiten von Ergebnissen der Weiterbildungsveranstaltungen
  • Dienstberatungen

Auch unsere Praktikanten gehören für eine gewisse Zeit zum Team, und wir begleiten sie in ihrem Ausbildungsplan, nutzen aber auch gern ihre unvoreingenommene Perspektive, um positive Impulse in unser Arbeitsleben zu bringen.

 

7. Zusammenarbeit mit dem Träger

Träger der Kindereinrichtung ist die Stadtverwaltung Lübben (Spreewald).

Das Verhältnis zwischen Träger und Einrichtung beruht auf regelmäßige Absprachen, Leitungssitzungen und Objektbegehungen. Gegenseitiges Verständnis, Mitsprache und Transparenz bei Entscheidungen beeinflussen positiv den Umgang im Team und somit auch das Verhalten jeder Erzieherin gegenüber den Kindern.

Der Träger unterstützt  stets und ständig die Umsetzung der Ziele und Schwerpunkte unserer Konzeption.

 

8. Zusammenarbeit mit Institutionen und Öffentlichkeitsarbeit

Wir gestalten unsere Bildungs- und Erziehungsarbeit transparent für die Öffentlichkeit. Dazu nutzen wir verschiedene Medien, wie z.B. Zeitungen der Region, Fernsehen, Aushänge im Haus, Dokumentation, um über unsere Arbeit zu berichten und nehmen ihre unterstützende Funktion gern in Anspruch. Die regionale Zeitung, der „Wochenkurier“, hat die Patenschaft für unsere Kita übernommen. Unsere Kitaaktivitäten bereichern auch das kulturelle Leben unserer Stadt, so dass wir Kontakte zur Tourismus GmbH, Kultur- und Stadtmarketing Lübben pflegen.

Auf unterschiedliche Art und Weise arbeiten wir mit:

  • dem Schützenverein Lübben e.V.
  • dem Spreewald Frauenchor e.V.
  • Fährmannsverein „Lustige Gurken“
  • Freundeskreis Lübben
  • Verkehrswacht Lübben
  • Stadt- und Überlandwerke Lübben (SÜW)
  • Freiwillige Feuerwehr Lübben
  • Naturwacht Schlepzig
  • Regionalverband Spreewald
  • dem „Paul-Gerhard-Gymnasium“ Lübben zusammen.

Wir erhalten vielfältige Unterstützung durch Lübbener Geschäftsleute und Discountern. Unsere Trachtentanzgruppe pflegt sehr enge Beziehungen zum Spreewaldduo „Lothar und Klaus“. Für uns geschriebene Lieder setzen wir choreografisch, tänzerisch um und finden in gemeinsam dargebotenen Programmen Anklang beim Publikum.

Des Weiteren nutzen wir für die Bildung unserer Kinder das umfangreiche Wissen der Waldschulpädagogen der Waldschule in Lübben-Börnichen. Die Kinder erleben den Wald mit allen Sinnen und unter spielerischer und fachkundiger Anleitung erfahren sie, wie der Wald und seine Tierwelt dem Menschen nützen. Gemeinsames Basteln mit Naturmaterialien oder Spiele sowie das Beobachten von Tieren des Waldes trägt dazu bei, den Kindern die Liebe und Achtung der Natur nahezubringen. Über das Schuljahr verteilt sind feste Termine mit den Kollegen und Kitagruppen vereinbart. Wir nutzen für die Anfahrt den Bus der Regionalen Verkehrsgesellschaft, wobei auch das Busfahren jedes Mal ein Erlebnis ist.

Wir arbeiten gern mit Lehrern und Erziehern der anderen Schulen sowie Horten und Kitas  zusammen. Mit einigen bestehen Kooperationsverträge. Es gibt einen regen Informationsaustausch zwischen uns und den Tagespflegepersonen unter Einbeziehung der Sorgeberechtigten. So arbeiten wir auch eng mit Kollegen des Jugendamtes zusammen.

Wie schon unter Punkt 1 beschrieben, öffnen wir oft und gern die Türen unserer Kita (wie beispielsweise beim Trachtenfest, an Experimentiernachmittagen, bei kleinen Tauschbörsen).

Wir informieren regelmäßig über unsere Angebote in verschieden Flyern.

 

9. Qualitätsentwicklung

Wir bemühen uns, qualitativ hochwertige und an den Grundsätzen der Bildung und Erziehungsarbeit orientierte pädagogische Arbeit zu leisten. Diese Qualität ist messbar an den strahlenden Kindergesichtern, die zufrieden unsere Einrichtung besuchen, wenn Eltern beruhigt ihrem Tageswerk nachgehen können und Kollegen ihre Ziele verwirklichen.

Regelmäßige Eltern- und Praktikantenfragebögen werden gemeinsam ausgewertet und geben uns Aufschluss über die noch zu leistende Arbeit.

Zur Überprüfung der Qualität unserer pädagogischen Arbeit gibt es ein mit dem Träger abgestimmtes Instrument: „Qualitätsstandards für Kindertagesstätten im LDS“. Des Weiteren streben wir ein externes Evaluationsverfahren 2015/2016 an.

Unsere Ziele als Maßstab für Qualität entnehmen wir z.B. aus:

  • Zielvereinbarungen zwischen Leitung und jeder Mitarbeiterin
  • Zielvereinbarungen im Team / Dienstberatungen
  • Mitarbeiterbefragungen
  • Entwicklungsgesprächen mit den Eltern
  • Dokumentation der Entwicklung jeden Kindes
  • Konzeption der Einrichtung

Wir sind zum lebenslangen Lernen und zur Reflexion des eigenen Handelns bereit. Regelmäßige Fortbildungen unterstützen diesen Prozess.

 

9.1 Ziele der Leitungstätigkeit

Die Leitung trägt die pädagogische Gesamtverantwortung für die Einrichtung.

Ziel ist es, den gesetzlichen Auftrag der Kindertagesstätte und der diesbezüglichen rechtlichen Vorgaben sicherzustellen, d.h. die Entwicklung der Kinder durch ein ganzheitliches Betreuungs-, Bildungs-, Erziehungs- und Versorgungsangebot in unserer Kita zu fördern. Dies beinhaltet:

  • die Kita zu einer pädagogisch, lebendigen Einrichtung zu machen. Im Mittelpunkt steht das Wohl des Kindes.
  • Die gesamte Bildungsarbeit der Kita wird so gestaltet, dass die Neugier der Kinder unterstützt wird, ihre eigenaktiven Bildungsprozesse herausgefordert, die Themen der Kinder aufgegriffen und erweitert werden.
  • Die konzeptionellen alltagspädagogischen Abläufe sollen den Kindern unter Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Eltern, Erfahrungen über den Familienrahmen hinaus ermöglichen und so in geeigneter Form altersgerecht aufs Leben vorbereiten.
  • die Weiterentwicklung der Qualität der pädagogischen Arbeit der Mitarbeiter und das Zusammenwirken im Team fördern, um einen nach außen einheitlichen Erziehungsstil zu vermitteln
  • die jährlichen Mitarbeitergespräche als fachliche Beratungen mit Zielvereinbarungen anzubieten und durchzuführen
  • das Nutzen von Stärken jeder einzelnen Mitarbeiterin für die Gestaltung und Organisation der täglichen Bildungsarbeit, Projekte und andere Aufgabenbereiche
  • die Verantwortung für die Umsetzung und Fortschreibung der pädagogischen Konzeption der Einrichtung durch regelmäßige Teamberatungen, Leitungssitzungen mit fachlichem Inhalt, Reflektion der pädagogischen Arbeit in den einzelnen Abteilungen Krippe, Kindergarten und Hort, Organisation von Hospitationen in der 2. GS sowie Fortbildungen wahrzunehmen
  • ein Klima zu schaffen, welches ein aktives Wirken jeder einzelnen Kollegin insbesondere durch kollegiale Arbeitsweise, Übertragung von Aufgaben mit Verantwortung und  Einsatz individueller Kenntnisse und Fähigkeiten ermöglicht
  • Motivation der Mitarbeiter, für Neues offen zu sein und Veränderungen z.B. in der Raumgestaltung vorzunehmen
  • Vorbild zu sein im Umgang mit Kindern und Erwachsenen, z.B. bezüglich der Arbeitsdisziplin
  • das Zusammenwirken unserer Einrichtung mit den Familien und deren Beteiligung

organisieren, indem gemeinsame Aktivitäten, Feste und Projekte durchgeführt werden

  • eine regelmäßige Arbeit mit den Eltern als unsere Erziehungspartner zu sichern
  • Kitaausschuss, Elternversammlungen, Elterngespräche, Elterninformationen, Elternsprechstunden durchzuführen
  • Bearbeitung von „Problemfällen“
  • ein Ideen- und Beschwerdemanagement führen (siehe Punkt 2.4 Beschwerdemanagement)
  • ein gutes Management und eine gute Zusammenarbeit mit unserem Träger der Stadt Lübben (Spreewald) und anderen Behörden, Institutionen, Kooperationspartnern sowie Sponsoren zu erreichen
  • die Büro- und Verwaltungsarbeit zu bewältigen
  • die Kindereinrichtung mit dem gesetzlichen Bildungsauftrag und ihren eigenständigen konzeptionellen Schwerpunkten gut zu führen und in der Öffentlichkeit zu vertreten

 

9.2. Konzeptionsentwicklung

Wir überprüfen einmal in jedem Schuljahr den Inhalt unserer Konzeption oder wenn sich gesetzliche Veränderungen ergeben.

Hierbei werden alle Punkte zunächst im Team besprochen, dann mit den Eltern und im Kitaauschuss abgestimmt bevor der Träger diese vorgelegt bekommt.

Regelmäßig müssen Inhalte aktualisiert oder überdacht werden. Wir sehen das Konzept unserer Einrichtung als unser wichtigstes Arbeitsinstrument an. Eltern, die ihr Kind zum ersten Mal anmelden, werden in einem Aufnahmegespräch mit der Einrichtung und dem Konzept bekannt gemacht.